Am 21. März fuhr unser Verein nach Feldheim, um sich vor Ort über Energiegewinnung und Energieautarkie direkt zu informieren.

Feldheim ist ein bemerkenswertes Beispiel für Energieautarkie in Deutschland. Das kleine Dorf in Brandenburg versorgt sich seit den 1990er Jahren vollständig selbst mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen wie Windkraft, Biogas und Solarenergie. Möglich wurde dies durch eine Kombination aus günstigen Umständen: die geringe Größe der Gemeinde mit nur etwa 130 Einwohnern, ein starker lokaler Akteur in der Landwirtschaft, politische Unterstützung sowie attraktive Förderbedingungen und Einspeisevergütungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Feldheim konnte sogar ein eigenes Strom- und Wärmenetz aufbauen, was die Unabhängigkeit vom überregionalen Netz ermöglichte.

Für eine Stadt wie Neuruppin mit über 30.000 Einwohnern ist eine vollständige Übertragung des Modells nicht realistisch, aber viele Prinzipien sind durchaus anwendbar. Kommunale Wärmeplanung, der Ausbau von Nahwärmenetzen, Bürgerenergieprojekte, die Stärkung der Stadtwerke und eine konsequente Nutzung von Solarpotenzialen sind konkrete Ansatzpunkte. Auch Kooperationen mit landwirtschaftlichen Betrieben im Umland oder Investitionen in regionale Windkraft könnten zur lokalen Energiewende beitragen. Die Herausforderungen in einer Stadt sind allerdings komplexer: Eigentumsverhältnisse, technische Infrastruktur, Bürokratie und die Notwendigkeit breiter Beteiligung erschweren die Umsetzung. Dennoch zeigt Feldheim, dass mit klarer Vision, lokalem Engagement und politischem Willen auch größere Kommunen Schritte in Richtung Energieunabhängigkeit gehen können. Es kommt darauf an, das Modell kreativ weiterzudenken und an die spezifischen Bedingungen vor Ort anzupassen.

https://nef-feldheim.info/