Bioabfälle machen ca. 40 % der Abfälle in einer durchschnittlichen Restmülltonne aus. Erfolgt die Mülltrennung zuhause nur in den Kategorien Papier, Verpackung und Restmüll und wird kein eigener Kompost genutzt, dann landen die Bioabfälle in Müllverbrennungsanlagen. Dort erzeugen sie dann CO2 und einer der schönsten Kreisläufe dieser Erde hat ein abruptes Ende gefunden.

Bioabfälle sollten energetisch und stofflich verwertet werden. Zurzeit wird der Inhalt der Biotonnen des Landkreises OPR in der Kompostanlage URD GmbH Grüneberg im Löwenberger Land kompostiert.  Doch ab voraussichtlich 2027 wird die Vergärungsanlage für Bioabfälle in Schwanebeck fertig gestellt sein. Dort werden dann die Bioabfälle gemeinsam mit den Bioabfällen anderer Städte und Gemeinden auch endlich energetisch verwertet und anschließend nachkompostiert.

Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurden 2021 pro Einwohner 15 kg Bioabfälle über die Biotonne eingesammelt. Obwohl der Wert in den letzten Jahren gestiegen ist, erfüllt der Landkreis noch nicht die vom Land Brandenburg geforderten 30 kg pro Kopf und Jahr. Es ist also dringend erforderlich, dass sich mehr Einwohner freiwillig für eine Biotonne entscheiden. Eine umfassende Analyse zur Bioabfallsammlung in Deutschland wurde vom NABU durchgeführt (Link Bioabfallsammlung – NABU).  

In unserer ländlichen Region kommt hinzu, dass viele auf die Biotonne verzichten und auf den eigenen Kompost verweisen. Grundsätzlich ist dies auch keine schlechte Idee, allerdings gehören Essensreste nicht auf einen Kompost. Auch ist der eigene Garten bzw. die Ausbringungsfläche für die eigene Komposterde oft viel zu klein und führt zu einer Überdüngung der Flächen.

Für eine Biotonne fällt im Landkreis keine Anschluss- oder Grundgebühr an. Auch die Leerung einer Biotonne ist schon jetzt im Vergleich günstiger als die Leerung einer Restmülltonne. Durch die CO2-Abgaben, welche für die Müllverbrennung anfallen, wird schon jetzt und auch in Zukunft die Entsorgung des Restabfalls immer teurer werden. Die Biotonne entlastet somit den privaten Geldbeutel.

Wir haben Sie überzeugt? Als Eigenheimbesitzer beantragen Sie eine Biotonne einfach schriftlich bei der Abfallwirtschaft des Landkreises OPR. Wenn Sie zur Miete wohnen, müssen Sie Ihren Antrag über den Vermieter stellen.  Helfen Sie mit und überzeugen Sie auch Ihre Nachbarn! Oder schließen Sie sich privat in der Hausgemeinschaft zusammen und nutzen Sie gemeinsam eine Tonne. Sie wohnen in einer Wohnanlage und an Ihrem Müllstandort gibt es keine Biotonne? Ihr Vermieter ist erster Ansprechpartner, aber auch die Abfallberatung des Landkreises (Abfallberatung und Bildungsangebote / Landkreis Ostprignitz-Ruppin) ist an Ihren Erfahrungen interessiert. 

Beitrag von Anne Neumann

Abfallberatung Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Von ul